Betrachtung des Gebäudes

Ein Gebäude mit IT-Infrastruktur auszurüsten muss ökonomisch Sinn machen. An erster Stelle muss deshalb betrachtet werden, was im Unternehmen für das Gebäude geplant ist. Soll z.B. das Gebäude demnächst verkauft werden, ist in der Regel der Investitionsaufwand nicht über den Verkaufserlös wieder hereinzuholen.

Jedes Gebäude ist in seiner Struktur, seiner Umgebung oder seiner Nutzung einzigartig. Deshalb muss die konkrete Planung für jedes Gebäude angepasst werden.

Hier ist auch noch zu unterscheiden, ob es sich um einen Neubau oder ein Bestandsgebäude handelt. Auch die Nutzungsart spielt eine erhebliche Rolle. Bei der Grobplanung ist auch wichtig, ob bis zum Arbeitsplatz eine TP- oder eine LWL-Leitung verlegt werden soll. Die Berücksichtigung von PoE (jetzt: Remote Powering) sollte unter strategischen Gesichtspunkten nicht unbeachtet bleiben. Ein bei Stromausfall nicht versorgtes Endgerät benötigt auch keinen funktionierenden Datenanschluss. Allerdings kann es von entscheidendem Vorteil sein, dass z.B. über PoE gespeiste Telefone auch bei Stromausfall noch funktionieren, wenn die aktiven Komponenten über eine USV versorgt werden.

Der Verweis auf Mobiltelefone ist hier nicht angebracht, da bei großflächigem Stromausfall auch mit deren Ausfall gerechnet werden muss. Es reicht aber schon, wenn der Akku des Mobiltelefons leer ist.

Zuerst ist nicht entscheidend, welcher Raum oder Arbeitsplatz an welchen Netzwerkknoten angeschlossen werden soll. Es geht in erster Linie darum, ob die Netzwerkknoten so angeordnet sind, dass alle Flächen sicher erreicht werden können und die Größe des jeweiligen Netzwerkknotens ausreicht, um die dazu gehörigen Patchfelder und aktiven Komponenten aufzunehmen.

Im Zusammenhang damit und mit der Möglichkeit von oder dem Verzicht auf remote powering muss das Medium festgelegt werden. Mit TP sind nur geringe Reichweiten um den Netzwerkknoten herum erreichbar, mit LWL sind diese Entfernungen bedeutend größer.

Verlegbarkeit, Anordnung und Belegung von Kabeltrassen ist hier auch ein wichtiges Thema.

Insgesamt kann das durchaus zu einem längeren iterativen Prozess in der Auseinandersetzung des Netzwerkplaners mit den Nutzern der jeweiligen Flächen und/oder dem Architekten führen.

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